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Jutsch / Handwerkskammer

Handwerkskammer hilft beim Berufsstart mit dem Projekt StajuF.Neue Perspektiven für junge Flüchtlinge

Die laufenden Flüchtlingsmaßnahmen der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade werden nun durch die Maßnahme „(Berufs-)Start für junge Flüchtlinge“ (StajuF) ergänzt. Die Projekte befinden sich bereits in der Umsetzungsphase.
 
Für die Flüchtlinge bestehe die größte Herausforderung darin, die deutsche Sprache und Schrift zu erlernen, erklärt Michael Binder, Abteilungsleiter Integrationsförderung der Handwerkskammer. „Vokabeln wie ‚Bügelmessschraube‘ oder ‚Drehmomentschlüssel‘ sind schwierige Worte, für den Berufsalltag aber unverzichtbar.“ Da nur wenige junge Flüchtlinge das theoretisch erforderte Sprachniveau B1 bereits vorweisen könnten, entstand in enger Zusammenarbeit zwischen der Agentur für Arbeit Stade, dem Jobcenter Stade und der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade eine dritte Bildungsmaßnahme für junge Flüchtlinge, die den berufsvorbereitenden Kursen „Perspektiven für junge Flüchtlinge im Handwerk“ (PerjuF-H) und „Berufsorientierung für Flüchtlinge“ (BOF) vorgeschaltet wird: „(Berufs-) Start für junge Flüchtlinge (StajuF)“.
 
„In einem Zeitraum von acht bis 13 Wochen werden die Schüler für die Berufsvorbereitung fit gemacht. Sie vertiefen vorhandene Deutschkenntnisse, frischen ihre Mathematik- und Physikkenntnisse auf und erfahren wichtige Fakten über das deutsche Ausbildungssystem“, erläutert Inge Schlote, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Stade. 17 Teilnehmer der neuen Maßnahme stehen nun vor ihrer „Versetzung“ in die nächste Kursstufe PerjuF. Nach einer insgesamt einjährigen Vorbereitung in den drei Bildungsmaßnahmen werden sie voraussichtlich ihre Ausbildung im Sommer 2018 beginnen.
 
„Die Arbeitgeber dürfen dann Auszubildende erwarten, die sowohl mit den Verhaltensregeln in einem deutschen Ausbildungsbetrieb vertraut sind, die ausreichende Deutschkenntnisse vorweisen, um auch dem Berufsschulunterricht folgen zu können, und die erste fachliche Kenntnisse im Ausbildungsberuf erworben haben“, sagt Marcel von der Lieth, Teamleiter Arbeitnehmer-Vermittlung Stade-Buxtehude, Agentur für Arbeit Stade. „Die Chancen stehen gut, mit Hilfe der Maßnahmen den größten Teil der jungen Menschen in eine Ausbildung oder Einstiegsqualifizierung zu vermitteln“, betont Eckhard Sudmeyer, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade.
 
Die Maßnahmen sind Bestandteile des landesweit geförderten "Integrationsprojekts Handwerkliche Ausbildung für Flüchtlinge und Asylbewerber" (IHAFA) der niedersächsischen Handwerkskammern. Es bietet Flüchtlingen und Asylbewerbern die Möglichkeit zu einer Ausbildung in einem handwerklichen Beruf. Neben einem Beratungsangebot zu ausbildungsrelevanten Themen beinhaltet das Integrationsprojekt zwei Maßnahmen (PerjuF-H und BOF), in denen die Teilnehmer verschiedene handwerkliche Berufe vorab praktisch erproben, um schließlich eine fundierte Berufswahlentscheidung treffen zu können. Ziel des Projektes ist es, seine Teilnehmer abschließend in eine handwerkliche Ausbildung zu vermitteln und diese noch mindestens ein halbes Jahr lang zu begleiten. Das Projekt StajuF ist im Gegensatz zu den landes- und bundesweit geförderten Projekten PerjuF und BoF eine Gemeinschaftsinitiative der lokalen Akteure und findet zunächst ausschließlich in Stade statt.

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