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Riechers / Handwerkskammer

Keine Ergebnisse zu Lasten des Handwerks. Handwerkskammer sieht Automobilindustrie und Politik in der Pflicht.Diesel-Gipfel

Vor dem „Diesel-Gipfel“ der Bundesregierung mit der Automobilindustrie am kommenden Mittwoch spricht sich die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade für Lösungen aus, die verhältnismäßig und geeignet sind, das Vertrauen in die Dieseltechnik zurückzugewinnen. „Auf keinen Fall darf es zu Dieselfahrverboten kommen. Unsere Handwerksbetriebe sind zwingend darauf angewiesen, mit ihren Fahrzeugen die Innenstädte zu erreichen“, sagt Kammerpräsident Detlef Bade. Der Fahrzeugbestand im Handwerk bestehe zu rund 80 Prozent aus Dieselfahrzeugen. Nutzfahrzeuge hätten sogar fast ausschließlich Dieselantrieb. „Darunter sind auch teure Spezialfahrzeuge mit nur geringer Kilometerleistung. Es ergibt wirtschaftlich und ökologisch überhaupt keinen Sinn, Dieselfahrzeuge von heute auf morgen zu ersetzen“, so Bade.

Der Präsident der Handwerkskammer sieht vielmehr in der optimierten Motorsteuerung und Nachrüstung einen wirkungsvollen Beitrag, die Stickoxidemissionen zu verringern. „Bereits die Maßnahmen der laufenden Rückrufaktionen der Automobilhersteller dürften die Werte an den Messstationen verbessern.“ Bei weitergehenden Nachrüstaktionen von Fahrzeugen müssten diese für Handwerksbetriebe kostenneutral sein. „Wir haften nicht für Versäumnisse der Automobilindustrie und der Politik“, macht Bade deutlich.

Die Hersteller sieht er in einem weiteren Punkt in der Pflicht: „Im Nutzfahrzeugbereich stehen bislang kaum Elektrofahrzeuge zur Verfügung. Wir brauchen praxistaugliche Modelle, die den Anforderungen unserer Betriebe gerecht werden.“ Die Entwicklung in diesem Bereich müsse stärker vorangetrieben werden. Zugleich spricht Bade sich dafür aus, Betrieben den Umstieg auf Elektrofahrzeuge durch verbesserte Förderbedingungen zu erleichtern. „Wir brauchen jetzt einen stärkeren Schub für die Elektromobilität, weil sie viele Vorteile bringt. Ich halte aber nichts davon, andere bewährte Antriebstechniken wie den Diesel gleich zu verteufeln“, so das Fazit des Präsidenten der Handwerkskammer.