Konjunkturumfrage

Wie die Betriebsinhaberinnen und -inhaber ihre aktuelle wirtschaftliche Lage einschätzen und welche Erwartungen sie an die nähere Zukunft haben, erfragt die Handwerkskammer mit ihrer Konjunkturumfrage. Die Handwerksbetriebe werden zweimal im Jahr (im Frühjahr und im Herbst) zufällig ausgewählt und angeschrieben. Zahlreiche Mitgliedsbetriebe aus ausgewählten Gewerbezweigen erhalten dann eine E-Mail mit der Bitte, sich an der kurzen Umfrage zu beteiligen. Dabei geht es um Einschätzungen zur aktuellen und künftigen Geschäftslage und zu weiteren Konjunkturindikatoren wie Umsatz- und Auftragsentwicklung oder Beschäftigung.

Aus den Rückmeldungen von durchschnittlich 500 Betrieben veröffentlicht die Handwerkskammer das Konjunkturbarometer: einen kompakten Ergebnisbericht, der die wirtschaftliche Situation sowohl im Gesamthandwerk als auch in den sieben Handwerksgruppen und drei Regionen des Kammerbezirks beschreibt.

Die Ergebnisse sind wichtig, denn sie geben Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung im Kammerbezirk. Aus ihnen lassen sich Themen und Forderungen für die politische Arbeit vor Ort ableiten. Außerdem fließen sie in die Berichte der Handwerksorganisationen auf Landes- und Bundesebene ein wie zum Beispiel den bundesweiten Konjunkturbericht des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH).

Diese Gewerke werden angeschrieben


  • Dachdecker
  • Gerüstbauer
  • Maurer und Betonbauer (Maurer, Beton- und Stahlbetonbauer, Feuerungs- und Schornsteinbauer)
  • Straßenbauer
  • Zimmerer
  • Elektrotechniker (Elektroinstallateure, Elektromechaniker, Fernmeldeanlagenelektroniker)
  • Fliesen-, Platten- und Mosaikleger
  • Glaser
  • Installateur und Heizungsbauer (Gas- und Wasserinstallateure; Zentralheizungs- und Lüftungsbauer)
  • Klempner
  • Maler und Lackierer
  • Raumausstatter
  • Rollladen- und Sonnenschutztechniker
  • Stuckateure
  • Tischler
  • Elektromaschinenbauer
  • Feinwerkmechaniker (Maschinenbaumechaniker, Werkzeugmacher, Dreher, Feinmechaniker)
  • Gebäudereiniger
  • Informationstechniker
  • Kälteanlagebauer
  • Landmaschinenmechaniker
  • Metallbauer
  • Modellbauer
  • Schilder- und Lichtreklamehersteller
  • Karosserie- und Fahrzeugbauer
  • Kraftfahrzeugtechniker (Kraftfahrzeugmechaniker, Kraftfahrzeugelektriker)
  • Bäcker
  • Fleischer
  • Konditoren
  • Augenoptiker
  • Hörakustiker
  • Orthopädieschuhmacher
  • Orthopädietechniker
  • Zahntechniker
  • Fotografen
  • Friseure
  • Kosmetiker
  • Maßschneider
  • Schuhmacher
  • Textilreiniger
  • Uhrmacher
 

Symbolbild Maurer
www.amh-online.de

Die Konjunktur im Herbst 2023

Entwicklung des Geschäftsklimaindex im Handwerk des Kammerbezirks Braunschweig-Lüneburg-Stade
Bolhuis / Handwerkskammer

Geschäftsklima und Erwartungen

Das konjunkturelle Klima im Handwerk des Kammerbezirks Braunschweig-Lüneburg-Stade hat sich im Vergleich zum Vorjahr aufgehellt – mit einer Ausnahme: Das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe rutscht weiter ab. Im Gesamthandwerk steigt der Geschäftsklimaindex in der aktuellen Herbstumfrage um 13 auf 96 Punkte.

Aktuelle Geschäftslage

Aktuell beurteilt jeder zweite Betrieb (49 Prozent) seine Geschäftslage als gut. Weitere 38 Prozent sind zufrieden mit der wirtschaftlichen Entwicklung. Zu einer schlechten Einschätzung der Geschäftslage kommen 13 Prozent.

Geschäftslage im Handwerk im Vergleich: Herbst 2022, Frühjahr 2023 und Herbst 2023
Bolhuis / Handwerkskammer



Geschäftserwartungen

Während in der Vorjahresumfrage 55 Prozent von einer Verschlechterung der Geschäftslage in den Wintermonaten ausgingen, sind es jetzt nur noch 42 Prozent. Zugleich erwarten zehn Prozent eine verbesserte Geschäftslage (Vorjahr: fünf Prozent).



Weitere Konjunkturindikatoren

Die Umsätze im Handwerk waren im dritten Quartal 2023 insgesamt rückläufig. Jeder dritte Betrieb meldet Umsatzeinbußen, 19 Prozent konnten ihre Umsätze steigern. Noch deutlicher ging der Auftragsbestand zurück. Dennoch blieb die Beschäftigung im Handwerk weitgehend stabil. Zwei Drittel der Betriebe hielten die Zahl ihrer Mitarbeitenden konstant, 16 Prozent melden einen Beschäftigungszuwachs. Während vor einem Jahr per Saldo noch 95 Prozent der Betriebe mit Preissteigerungen im Einkauf konfrontiert waren, ging dieser Anteil jetzt auf 55 Prozent zurück.



Konjunkturindikatoren im Herbst 2023 sowie Erwartungen
Bolhuis / Handwerkskammer



Geschäftsklimaindex Herbst 2023 nach Handwerksgruppen
Bolhuis / Handwerkskammer



Branchenvergleich nach Handwerksgruppen

Während in allen anderen Handwerksgruppen der Geschäftsklimaindex nach oben geht, sackt er im Bauhauptgewerbe um acht auf 81 Punkte ab. Aktuell steht das Ausbauhandwerk mit einem Anstieg des Klimaindex um vier auf 99 Punkte noch spürbar besser dar. Am deutlichsten hat sich das Geschäftsklima im dritten Quartal im Kraftfahrzeughandwerk aufgehellt. Der Klimaindex steigt in dieser Gruppe um 52 auf 125 Punkte an. Ähnlich hohe Zuwächse gab es im Gesundheitshandwerk (plus 49 auf 111 Punkte) und im Nahrungsmittelhandwerk, wobei trotz des Anstiegs um 48 Punkte lediglich ein Indexwert von 81 Punkten erreicht wird.

In den persönlichen Dienstleistungshandwerken (zum Beispiel Fotografen, Friseure, Uhrmacher) erholt sich der Geschäftsklimaindex um 29 auf 94 Punkte. Eine Aufhellung gibt es auch bei den handwerklichen Zulieferern, die vielfach für die Industrie tätig sind. Der Geschäftsklimaindex liegt in dieser Gruppe jetzt bei 93 Punkten (plus 21 Punkte).





Konjunktur in den Regionen

In allen drei Regionen des Kammerbezirks hat sich das Geschäftsklima im Handwerk im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Nach einem Plus von fünf Punkten erreicht der Geschäftsklimaindex in der Region Lüneburg mit 99 Punkten den höchsten Wert. Die stärkste Aufhellung des Geschäftsklimas gibt es in der Region Braunschweig, wo der Klimaindex um 18 auf 94 Punkte zulegt. In der Region Stade werden aktuell ebenfalls 94 Punkte erreicht – ein Zuwachs um 15 Punkte.

Konjunkturindikatoren in den Regionen Braunschweig, Lüneburg und Stade
Bolhuis / Handwerkskammer



Berichtsmodalitäten

An der Herbstumfrage 2023 haben sich 474 Handwerksbetriebe aus dem gesamten Kammerbezirk beteiligt.

In die Berechnung des Geschäftsklimaindex (GKI) gehen sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen der befragten Handwerksbetriebe ein. Der Wert des GKI kann zwischen 0 und 200 Indexpunkten liegen.



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Frank Ahlborn

Stabsabteilungsleiter Wirtschaftspolitik und Regionalmanagement

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