Männerberufe? Gibt es nicht.Frauen können Handwerk

In den so genannten männertypischen Handwerksberufen sind Frauen immer noch unterrepräsentiert. Mittlerweile ist es aber für immer mehr junge Frauen selbstverständlich, auch einen für sie angeblich untypischen Beruf zu wählen. Sie werden zum Beispiel Malerin, Tischlerin, Elektronikerin oder Dachdeckerin. Sie schließen häufig mit Bestnoten ab, absolvieren die Meister-Ausbildung und führen später ihr eigenes Unternehmen.

Ziel der Koordinierungsstelle zur Frauenförderung der Handwerkskammer ist es, traditionelle Rollenbilder in der Berufswelt zu verändern und Frauen in männertypischen Berufen sichtbar zu machen.

Koordinierungsstelle zur Frauenförderung

Förderlogo

 

Lena Eckert macht eine Ausbildung zur Elektronikerin
Bauerfeld / Handwerkskammer

Keine Angst mehr vor der Höhe

Allein unter Männern zu arbeiten ist für Lena Eckert kein Problem.

Keine Angst mehr vor der Höhe

Lina Thomann
Bartel / Handwerkskammer

"Wir sind ein Frauenbetrieb"

Lina Thomann zeigt, dass Vorurteile nur da sind, um sie zu entkräften.

"Wir sind ein Frauenbetrieb."

Michelle Bollhöfer
Bartel / Handwerkskammer

"Ich muss immer in Bewegung sein"

Für Michelle Bollhöfer schließen sich Frau und Kraftfahrzeugmechatronik nicht aus.

"Ich muss immer in Bewegung sein"

Müllermeisterin Anke Dege
Handwerkskammer

Meine Zukunft: Chefin im Handwerk

Müllermeisterin Anke Degen führt das Familienunternehmen erfolgreich in die Zukunft.

www.youtube.com/watch?v=1dhpyzxY5XQ



 

Weibliche Erfolgsgeschichten

Mehr über weibliche Erfolgsgeschichte im Handwerk lesen Sie auch in unsereren Broschüren. Gerne senden wir Ihnen die Broschüren auch in gedruckter Form zu.

 Frauen im Handwerk (PDF, 2021)

 Frauen-Karrieren im Handwerk (PDF, 2016)

„Die Zahl der Frauen im Handwerk steigt kontinuierlich“

Christina Völkers begleitet als Leiterin der Koordinierungsstelle zur Frauenförderung das Thema "Frauen im Handwerk" bereits seit langer Zeit und konnte gerade in den letzten Jahren beobachten, dass sich die Rolle der Frau im Handwerk gewandelt hat.

Frau Völkers, die Bedeutung von Frauen im Handwerk wird gerne immer wieder betont. Was macht denn das Besondere von Frauen im Handwerk aus?

Gerade in vielen Handwerksberufen, die als typisch männlich gelten, wird Frauen oft kein roter Teppich ausgerollt. Daran hat auch der Fachkräftemangel nur wenig geändert. Wer also als Frau einen solchen Handwerksberuf ergreift, der will das auch. Denn dazu braucht es unverändert den Willen und die Kraft, gegen Vorurteile anzugehen und sich durchzusetzen. Diese Frauen sind daher meist besonders engagiert, schließen ihre Prüfungen oft mit Bestnoten ab und gehen zielstrebig im Handwerk ihren Weg. Sie qualifizieren sich weiter, absolvieren die Meister-Ausbildung, und viele führen danach ihr eigenes Unternehmen.

Sie leiten die Koordinierungsstelle für Frauenförderung bereits seit vielen Jahren. Stellen Sie einen Wandel fest?

Seit einigen Jahren ist im Hinblick auf die Rolle der Frau im Handwerk tatsächlich einiges im Wandel. Das liegt vor allem an den Frauen, die sich von den üblichen Klischees nicht abschrecken lassen. Nachdem in den 1990er Jahren schon vereinzelt Frauen in männerdominierten Berufen zu finden waren, steigt die Zahl kontinuierlich. Mittlerweile ist es für junge Frauen selbstverständlich, einen für sie angeblich untypischen Beruf zu wählen. Sie werden Malerin, Tischlerin oder Dachdeckerin und üben diesen Beruf erfolgreich aus. Das zeigt, dass es funktioniert und Frauen diese Handwerksberufe genauso gut ausüben können wie Männer.

Wenn es mehr Frauen in typischen Männerberufen gäbe, dann…

…müsste man endlich nicht mehr von typischen Frauen- oder Männerberufen reden. Dann ginge es nur noch darum, ob der Beruf zu einem passt und man ihn kann, oder nicht. Je mehr Frauen ihr Handwerk erfolgreich ausüben, umso eher werden die typischen Klischees und Vorurteile aufgebrochen. Das zeigen auch die Frauen, die in dieser Broschüre vorgestellt werden und die sich ihren Platz im Handwerk erfolgreich erobert haben. Sie beweisen: Frauen können Handwerk.

Mythen und Klischees lassen sich leicht entkräften

Sie wollen Frauen als Fachkräfte gewinnen? In unserem Handlungsleitfaden (PDF) erhalten Sie Tipps und Anregungen, wie sie Frauen noch gezielter ansprechen können. 

  • Der zunehmende maschinelle Einsatz bei der Vorfertigung und Montage macht die Arbeit weniger körperlich anstrengend. Mit dem digitalen Wandel werden die körperlichen Belastungen handwerklicher Berufe geringer.
  • Frauen sind der körperlichen Belastung gewachsen. Das beweisen sie täglich in den Pflegeberufen.
  • Arbeitsleistung- und qualität hängt nicht vom Geschlecht ab, sondern von der individuellen Leistung und Fähigkeit des Mitarbeitenden.

Zitat Yasmin Schulz
Schmitz / Handwerkskammer

Machen Sie die Willkommenskultur für Frauen und Mädchen in Ihrem Betrieb deutlich. Erhöhen Sie die Aufmerksamkeit für Ihre Stellenanzeige in der Sie betonen, dass Sie frauen- und familienfreundliche Personalpolitik und verschiedene Ausbildungs- und Arbeitszeitmodelle praktizieren.

Mit einer möglichen Vorbildfunktion von schon im Betrieb verankerten weiblichen Auszubildenden erhöhen Sie die Chancen, dass sich Frauen und Mädchen bei Ihnen bewerben.

Tipps und Anregungen für die richtige Formulierung von Stellenanzeigen bietet die  Handlungsempfehlung (PDF) des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA). Die  Checkliste (PDF) zeigt auf, welche Faktoren wichtig sind und in Ihrer Stellenanzeige nicht fehlen dürfen.

Ella-Mareike Hansen
Schmitz / Handwerkskammer

  • Frauen haben im Durchschnitt bessere Schulabschlüsse.
  • Kritikfähigkeit ist kein Frauenproblem und selbstsicheres Auftreten kann man lernen, jeder wächst mit seinen Aufgaben und Anforderungen.
  • Häufig haben Frauen eine höhere Leistungsbereitschaft und sind motivierter.
  • Frauen beeinflussen das Betriebsklima und die Arbeitsabläufe positiv.

Lea Krajewski
Schmitz / Handwerkskammer

  • Weiterbildungen, Krankheit und Unfall sind Gründe für längere Fehlzeiten, die Frauen und Männer gleichermaßen betreffen.
  • Familienplanung und Kinderbetreuung ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe.
  • Elternzeit wird auch zunehmend von Männern wahrgenommen.
  • Familienfreundliche Arbeitgeber*innen haben ein gutes Image und stellen eine große Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt dar. Gleichzeitig erhöhen sie damit ihre Konkurrenzfähigkeit.

Johanna-Sophie Rieger
Schmitz / Handwerkskammer

  • Der Umgangston verändert sich positiv, wenn Frauen im Team sind und er ist umgänglicher.
  • Regelmäßige Mitarbeitergespräche können Konflikte zwischen allen Mitarbeitenden schnell lösen und zeugen von einer gesunden Unternehmenskultur.
  • Gemeinsame Absprachen verhindern Konflikte.
  • Gemischte Teams sind kreativer, kommunikativer und tragen somit zu einem höheren wirtschaftlichen Erfolg des Betriebes bei.

Madeleine Weiss
Schmitz / Handwerkskammer

Siegel „Handwerk ist hier auch Frauensache“

Siegel "Handwerk ist hier auch Frauensache"
Bundesverband der UnternehmerFrauen im Handwerk e.V.

Mit der Initiative „Handwerk ist hier auch Frauensache“ verfolgt der Bundesverband der UnternehmerFrauen im Handwerk e. V.  (UFH) das Ziel, Mädchen und Frauen den Einstieg ins Handwerk zu erleichtern. Mithilfe eines Siegels können Betriebe so nach außen zeigen, dass Frauen bei ihnen willkommen sind und so die Hemmschwelle für Bewerbungen in vermeintlich männerdominierten Handwerksberufen senken.

Betriebe der UnternehmerFrauen im Handwerk, die Mädchen und Frauen auf ihrem Weg ins Handwerk ausdrücklich unterstützen, können an dieser Kampagne teilnehmen. Bewerbungen sind über den UFH-Mitgliederbereich möglich.

Christina Völkers, Abteilungsleiterin Koordinierungsstelle zur Frauenförderung Handwerkskammer

Christina Völkers

Projektleiterin Koordinierungsstelle zur Frauenförderung

Rudolf-Diesel-Straße 9

21684 Stade

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Fax 04141 6062-90

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