Installateur und Heizungsbauer Eckhard Rutzen aus Lehre engagiert sich ehrenamtlich im Flutgebiet Ahrtal.
Eckhard Rutzen

Installateur und Heizungsbauer Eckhard Rutzen aus Lehre engagiert sich ehrenamtlich im Flutgebiet Ahrtal. Er appelliert an Kollegen, ebenfalls zu helfen."Gebe alles, was ich kann"

"Es ist schlimm“, sagt Eckard Rutzen immer wieder. Der Installateur und Heizungsbauer aus Lehre hilft nach den Überschwemmungen im Ahrtal den Menschen, die alles verloren haben. „Zu sehen, was das Wasser angerichtet hat, macht mich auch zwölf Wochen nach der Katastrophe noch sprachlos“, erzählt er. Dort wo am Flussufer der Ahr Dörfer, Kleinstädte und Weinberge waren, seien noch immer keine Straßennamen zu lesen, unbewohnbare Ruinen zu finden, Schlamm und Schmutz wohin das Auge reicht - 44 Kilometer lang. „Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür. Wir müssen dringend die Häuser trocknen“, betont der Handwerker. Geschehe das nicht rechtzeitig, drohen auch die Gebäude mit intakter Bausubstanz vom Frost zerstört zu werden. Doch die Auswirkungen der Katastrophe würden immer mehr in den Hintergrund geraten. „Es gibt kaum mehr Berichterstattung aus dem Gebiet“, bemängelt Rutzen. „Die Hilfsorganisationen ziehen ab, die Region ist aber noch immer dringend auf Hilfe angewiesen.“ Deshalb engagiere er sich ehrenamtlich. Und zwar ganz selbstverständlich: „Für mich war sofort klar, dass ich unterstützen möchte. Ohne Gegenleistung.“

Über soziale Netzwerke habe er sich der Gruppe „Heizung- und Warmwasserhilfe Ahrweiler“ angeschlossen. Gemeinsam mit Handwerkern aus ganz Deutschland helfe er vor Ort, gespendete Gasthermen zu installieren, stellt eigene Bautrockner und Heizlüfter zur Verfügung. Außerdem tausche er sich mit den Gruppenmitgliedern über das Erlebte aus. „In Momenten der Ruhe, kommen mir regelmäßig die Tränen, weil die Schicksale der betroffenen Menschen so furchtbar sind“, erzählt er. Eine Familie aus dem Dorf Altenahr, der er beim Einbau einer neuen Heizungsanlage hilft, habe ihm schreckliche Erlebnisse geschildert. „Es ist unheimlich schockierend und unvorstellbar, wenn man nicht vor Ort gewesen ist.“ Für viele Anwohner sei die Zukunft ungewiss. Laut Eckard Rutzen gibt es für viele noch kein grünes Licht zum Wiederaufbau der eigenen Immobilie. Zu sehen sei meist nur der Schmutzrand, der vom Wasser hinterlassen wurde. Häufig im ersten Obergeschoss der Gebäude. Ob die Bausubstanz und die Statik halten, sei oftmals völlig ungewiss und werde sich erst in den kommenden Monaten herausstellen. „Es wird mindestens noch den Winter über dauern, die Ortschaften mit Elektrizität und Gasleitungen zu versorgen, um die momentan unbewohnbaren Häuser zu trocknen. Zurzeit gebe es lediglich Baustromkästen.

Sein eigener Betrieb „Die Klimaretter“ in Essehof bei Lehre muss seit einigen Wochen hintenanstehen: „Ich arbeite Montag bis Donnerstag. Freitag geht es dann los ins Flutgebiet.“ Fünf Stunden benötige er mit Transporter und Anhänger für die Strecke. Die Strapazen nehme er aber gern auf sich: „Meine Kunden sind sehr verständnisvoll. Auch meine Familie steht hinter mir“, betont der Installateur. Doch Eckhard Rutzen möchte auch aufrufen zu Unterstützung jeglicher Art: „Wer unabkömmlich im eigenen Betrieb ist, kann auch mit Sachspenden helfen.“ Funktionierende, aber gebrauchte Thermen beispielsweise seien immer noch gut geeignet und würden sogar abgeholt.

Installateur und Heizungsbauer Eckhard Rutzen aus Lehre engagiert sich ehrenamtlich im Flutgebiet Ahrtal.
Eckhard Rutzen

Eckhard Rutzen bei der Installation einer gebrauchten Heizung.

Sie möchten auch helfen?

Dann melden Sie sich bei: 

Eckhard Rutzen
Tel.: 05309 9819420
info@klimaretter-lehre.de