
Das Projekt "Perspektive Selbstverwaltung" widmet sich einem zentralen Zukunftsthema.Update für das Ehrenamt
Qualifizierung, Nachwuchsgewinnung und effektive Unterstützung bei der Arbeit im Ehrenamt – das sind die wichtigsten Ziele des Projekts „Perspektive Selbstverwaltung“ (Per Se). Bereits zum zehnten Mal trafen sich Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter aus der Vollversammlung und anderen handwerklichen Organisationen im Lüneburger Technologiezentrum der Handwerkskammer.
Diesmal ging es um ein zentrales Thema der gesamten Handwerksorganisation, nämlich um die Zukunftsfähigkeit und die Entwicklungsmöglichkeiten von Kammern, Kreishandwerkerschaften, Innungen und Verbänden. Kompetent begleitet wurde das zweitägige Seminar von Professor Detlef Sack, Politikwissenschaftler aus Bielefeld und ausgewiesener Fachmann für Fragen der Organisationsentwicklung im Handwerk. Über die Strukturen der handwerklichen Selbstverwaltung, die allgemeine Bedeutung des Handwerks in Wirtschaft und Gesellschaft und den prinzipiellen Nutzen von Selbstverwaltung gegenüber fachfremder staatlicher Administration ging es im wahrsten Sinne des Wortes auch „ans Eingemachte“. Die Definition unterschiedlicher Typen von Handwerkskammern, die Verschlankung und Demokratisierung der Organisationen wie auch die großen Herausforderungen, vor denen die Innungen und Kreishandwerkerschaften – aber auch die Gewerkschaften aufgrund der Abnahme der Mitgliederzahlen stehen, wurden intensiv und lösungsorientiert diskutiert. Dass auch die Vorgehensweise bei den Wahlen zur Vollversammlung der Handwerkskammer, die stärkere Beachtung von Minderheitspositionen innerhalb der Organisationen, die Parität von Arbeitnehmern und Arbeitgebern sowie Fusionsmöglichkeiten zwischen Handwerks- und Handelskammern off en und kontrovers besprochen wurden, mag verdeutlichen, dass es kein Thema gab, das nicht zur Sprache gebracht werden konnte.
Information:
Die nächste Veranstaltung findet am 16./17. August in Lüneburg statt.
Das Projekt PerSe
PerSe ist ein Gemeinschaftsprojekt des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi), des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH). Umgesetzt wird es von Arbeit und Leben, einer Weiterbildungseinrichtung, die vom DGB und dem Deutschen Volkshochschulverband (DVV) getragen ist, sowie von den beteiligten Handwerkskammern. Für das Jahr 2019 sind in Lüneburg insgesamt sechs Veranstaltungen geplant.