Fleischermeister Christian Paul in seinem Laden.
Handwerkskammer

125 Jahre Fleischerei Paul aus LengedeRegional und nachhaltig

Auf eine bewegte Geschichte kann die Fleischerei Paul aus Lengede in ihren 125 Jahren seit der Gründung zurückblicken. Aus der kleinen Hausschlachterei, die neben der Landwirtschaft geführt wurde, entwickelte sich eine Fleischerei mit angeschlossenem Partyservice, die auch Großveranstaltungen für die Unternehmen der Region organisierte. „Dann kam Corona mit viel Kurzarbeit. Inzwischen setzen wir hauptsächlich auf das Kerngeschäft und haben den Partyservice verkleinert“, erzählt Fleischermeister Christian Paul. Er führt den Familienbetrieb in der vierten Generation und sagt: „Wenn etwas nicht mehr läuft, muss man sich anpassen.“ Dazu zählen auch das Filialgeschäft und der mobile Fleischerwagen, die es beide nicht mehr gibt. „Alles hat seine Zeit und das ist auch gut so. Heute habe ich sieben Mitarbeitende und bin in der Produktion der einzige Meister.“ Die Fleischerei befindet sich in Lengede in der Nähe eines großen Einkaufszentrums und an der Umgehungsstraße: Das Imbissgeschäft brummt – vom Frühstücksmettbrötchen bis zur warmen Mahlzeit am Mittag. „Wir verkaufen außerdem verstärkt küchenfertige Produkte, die nur noch warmgemacht werden müssen“, sagt der Fleischermeister. Auch das habe sich in den letzten Jahren verändert.

Das Fleisch, das der Handwerker verarbeitet, kommt aus der Region. „Die Tiere werden in der Region Celle gezüchtet und geschlachtet. So vermeiden wir lange Wege und die Qualität des Fleisches wird besser.“ Auch in Energiefragen ist der Betrieb gut aufgestellt: „Wir haben schon 2006 ein Blockheizkraftwerk eingebaut, mit dem wir Erdgas in Strom umwandeln. Die entstehende Wärmeenergie nutzen wir für Warmwasser und Heizung. Seit 2012 gibt es außerdem eine Photovoltaikanlage auf dem Dach.“

Gegründet wurde die Fleischerei 1898 von Heinrich Paul. 1923 übernahmen Karl und Helene den Betrieb. Als dieser 1963 auf Heinrich und Bärbel überging, verpachteten sie die Landwirtschaft und konzentrierten sich auf die Fleischerei Christian Paul wollte ursprünglich Landwirt werden, ließ sich aber auf Anraten des Vaters zum Fleischer ausbilden. Als der Vater starb, führte er den Betrieb erst mit seiner Mutter, später mit seiner Frau Carola weiter, die dafür extra eine Ausbildung zur Fleischereifachverkäuferin gemacht hat.

Mitarbeiter zu finden ist auch für die Fleischerei Paul schwierig. Daher wurden die Öffnungszeiten reduziert und angepasst: Montags ist frei, dienstags und mittwochs wird nur bis 14 Uhr gearbeitet. „Der Umsatz ist gleichgeblieben, aber für uns bleibt mehr Freizeit. Früher habe ich durch die vielen großen Veranstaltungen auch an den Wochenenden durchgearbeitet. Es hat Spaß gemacht und ich kannte es nicht anders. Heute freue ich mich, dass ich auch Wochenenden habe, wo ich meine Zeit selbst gestalten kann“, sagt Christian Paul.

www.fleischerei-paul.de



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