Glasermeister Michael Schwarze feiert mit seinem Betrieb 125jähriges Jubiläum
Schmitz / Handwerkskammer

Die Braunschweiger Firma Schwarze Glastechnik feiert 125-jähriges Jubiläum.Faszination Glas

„Der Werkstoff Glas hat mich schon immer fasziniert“, sagt Michael Schwarze. Schon als Kind war er in der Werkstatt seines Vaters unterwegs. Später hat er dort in den Ferien geholfen. Heute ist der Braunschweiger Glasermeister in vierter Generation Inhaber der Schwarze GmbH, den er gemeinsam mit seiner Frau Ines leitet. Den Betrieb gründete sein Urgroßvater Robert Schwarze vor 125 Jahren. Dass er eine Ausbildung zum Glaser machen würde, stand für Michael Schwarze früh fest. Und bis heute hält die Faszination für Glas bei ihm an: „Glas ist einer der ältesten Werkstoffe der Menschheit. Man kann ihn flexibel behandeln und mit anderen Materialien kombinieren. Das ist grandios“, schwärmt er.

Sein Betrieb hat sich auf Verglasungen in verschiedenen Bereichen spezialisiert und übernimmt auch Reparaturen von altem Glas. „Einer unserer Schwerpunkte ist der moderne Innenausbau,“ erklärt der Betriebsinhaber. Dabei sei ihm Kreativität sehr wichtig. „Wir freuen uns über jeden Kunden, der ungewöhnliche Ideen hat.“ Ob das ein Sichtschutz im Garten ohne sichtbare Pfeiler sei oder individuelle Möbel aus Glas - „wir visualisieren dem Kunden seine Vorstellungen und versuchen dann gemeinsam, sie umzusetzen.“ Bei aller Modernität legt Schwarze aber auch Wert auf Tradition: „Alte Glasarbeiten zu erhalten, macht mir Spaß.“ So hat der Betrieb in Braunschweig schon zahlreichen Sehenswürdigkeiten zu neuem Glanz verholfen, wie zum Beispiel der Bleiverglasung am Übergang der Burg Heinrichs des Löwen zum Braunschweiger Dom am Burgplatz.

Tradition hat auch sein Betrieb, der seit vier Generationen in Familienhand ist. „Ich bewundere meine Vorfahren, die den Handwerksbetrieb seit 1896 erfolgreich geführt haben. Das ist keine Selbstverständlichkeit, aber sie haben immer Wert auf Qualität und gute Arbeit gelegt. Und so halten wir es auch.“ Das ginge aber nicht ohne die Mitarbeiter. „Unsere Mitarbeiter sollen sich bei uns wohlfühlen. Wir haben ein gutes Betriebsklima und legen viel Wert auf gute Umgangsformen“, erklärt der Chef. Wertschätzung für die Auszubildenden sei ihm ebenfalls wichtig. „Wir unterstützen sie zum Beispiel bei Fahrtkosten und Berufskleidung.“ Zwei Lehrlinge bildet die Glaserei Schwarze zurzeit aus, die anschließend übernommen werden sollen. „Wir bilden Fachkräfte aus, um sie zu behalten. Unser Handwerk braucht Auszubildende“, sagt Schwarze, der auch Braunschweiger Bezirksobermeister der Glaser-Innung Niedersachsen ist. „Wir sehen uns da als Vorbild für die Kollegen.“

Das Engagement für sein Handwerk und die Gesellschaft hat in seiner Familie Tradition. Schon Vater Klaus-Walter und Großvater Walter waren in der Innung unter anderem als Obermeister aktiv. Michael Schwarze engagiert sich aber auch privat. Dabei stehen besonders Kinder aus Familien, deren Väter oder Mütter an psychischen Problemen oder einer Suchterkrankung leiden, in seinem Fokus. Dafür hat er den Verein „Eine Region für Kinder“ gegründet. Dieser Verein bildet ehrenamtliche Paten aus, die die Kinder regelmäßig zum Sport bringen, mit ihnen ins Kino, zum Trampolinkurs oder auf den Spielplatz gehen und ihnen dabei helfen, pünktlich von A nach B zu kommen. „Es sind Menschen, die eine gewisse Lebensfreude vermitteln und den Kindern und Jugendlichen das Gefühl geben, wichtig zu sein“, erklärt Schwarze. Seine Motivation dazu zieht er aus einem Gefühl der Dankbarkeit. „Ich habe alles, was ich mir wünschen kann. Dafür möchte ich etwas zurückgeben.“ Für dieses Engagement wurde Michael Schwarze 2019 von der Braunschweiger Zeitung zum Braunschweiger des Jahres gewählt.

www.schwarzeglas.de

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