"Das Interesse am Meistertitel ist groß."

Interessenten sollten genügend Vorlauf einplanen: Zahlreiche Meistervorbereitungskurse haben einen Buchungsvorlauf von ein bis zwei Jahren.

Symbolbild Meistervorbereitung in der Handwerkskammer
Ricarda Heil

Der Meistertitel ist das Gütesiegel im Handwerk und steht unverändert für Qualität und Leistung. Gleichzeitig öffnet der Meisterbrief viele Türen: von der Weitergabe des eigenen Wissens an Auszubildende über die Ausübung leitender Tätigkeiten im Angestelltenverhältnis bis hin zur Führung eines eigenen Unternehmens. „Mit dem Meistertitel stehen einem alle Türen offen. Egal, wohin der Weg am Ende führt: Es ist so wahnsinnig wichtig, sich weiterzubilden und weiterzuqualifizieren und nicht stehenzubleiben“, sagt Myriam Lalonde, Ausbildungsmeisterin für das Friseurhandwerk im Technologiezentrum (TZH) Lüneburg. Lalonde, die auch in der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) tätig ist, stellt bei ihren Auszubildenden vermehrt fest, dass diese mehr lernen möchten als die Ausbildung bieten kann. „Wer sein Wissen ausbauen will, ist in der Meistervorbereitung genau richtig. Hier vertiefen wir Themen aus der Ausbildung, widmen uns inhaltlich aber auch ganz neuen Bereichen“, erklärt Lalonde.

Die Wichtigkeit des Meisters unterstreicht auch Weiterbildungsberater Holger Holz-van Hettinga. „Das Interesse am Meistertitel ist groß, das merke ich vor allem an den Anfragen, die mir Gesellen aber auch Betriebe stellen. Denn oft wird die Weiterqualifizierung auch vom Unternehmen unterstützt, damit die eigenen Mitarbeitenden neue Aufgaben und mehr Verantwortung übernehmen können, teilweise aber auch in Vorbereitung auf eine Betriebsübernahme“, berichtet Holz-van Hettinga. Das große Interesse am Meistertitel schlägt sich auch in hohen Vorlaufzeiten für die Meistervorbereitung nieder. „In den meisten Gewerken sind wir ein bis zwei Jahre vorab ausgebucht. Wer 2024 die Meisterschule in Vollzeit besuchen will, sollte sich also besser heute als morgen um einen Platz kümmern“, so der Weiterbildungsberater. Dabei gäbe es vereinzelt noch Restplätze. „Wer seinen Meister machen will, soll sich bei mir oder meinen Kollegen aus der Weiterbildungsberatung melden. Wir versuchen für jeden Interessenten und jede Interessentin einen Platz zu finden und arbeiten auch mit Wartelisten“, erklärt Holz-van Hettinga.

Mit Aufstiegs-BAföG zum Meistertitel

Der Besuch der Meistervorbereitung kann über das Aufstiegs-BAföG gefördert werden. Unabhängig von der Einkommens- und Vermögenssituation werden die Lehrgangs- und Prüfungsgebühren (bis zu 15.000 Euro) sowie etwaige Kosten für das Meisterstück (bis zu 2.000 Euro) jeweils hälftig als Zuschuss und zinsgünstiges KfW-Darlehen gewährt. Wer eine Fortbildung in Vollzeit absolviert, kann zusätzlich einen einkommens- und vermögensabhängigen Unterhaltsbeitrag beantragen, der in Form eines Vollzuschusses gewährt wird und sich an der Familiengröße orientiert. Bei erfolgreichem Bestehen der Prüfung oder einer anschließenden Unternehmensgründung oder -übernahme wird das Restdarlehen auf Antrag teilweise oder vollständig erlassen.



Fragen?

Die Weiterbildungsberatung der Handwerkskammer unterstützt von der Auswahl passender Weiterbildungsangebote über Fördermöglichkeiten bis hin zum  maßgeschneiderten Bildungskonzept. Unsere Beraterinnen und Berater sind erste Ansprechpartner, wenn es um das Thema Weiterbildung geht.

 Mehr Infos zur Meistervorbereitung: www.hwk-bls.de/mvk