Karosserie- und Fahrzeugbauermeister Helmut Müller feierte im Dezember 2020 150jähriges Betriebsjubiläum.
Handwerkskammer

Helmut Müller feiert mit seinem Betrieb für Karosserie- und Fahrzeugbau in Winsen (Luhe) 150-jähriges Jubiläum.Von der Schmiede zum Karosseriebau

Vieles hat sich verändert in dem seit 150 Jahren bestehenden Betrieb Helmut Müller Karosserie- und Fahrzeugbau, nur eines nicht: der Standort. Seit 1870 ist der Betrieb in Winsen (Luhe) ansässig. Aus der ehemaligen Schmiede, die von Louis Ferdinand Röseler gegründet wurde, ist mit der Zeit ein Betrieb geworden, der sich auf Anhänger spezialisiert hat. Gebaut werden Spezialanhänger, wie zum Beispiel Boots- oder Motorradtrailer. Auch Unfallautos setzt Helmut Müller wieder instand.

Seit 1997 leitet er den Betrieb, und das bereits in fünfter Generation. „Ich bin stolz auf unsere lange Tradition, das ist in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich“, sagt Müller. Übernommen hat er den Betrieb als Spezialwerkstatt für den Bau von Hallen und Gewächshäusern. „Es wurden bis zu 30 Meter freitragende Gewächshäuser gebaut“, berichtet Müller stolz. Hinzu kam der Handel mit Landmaschinen, den sein Vater, Helmut Müller senior, als Landmaschinenmechanikermeister in dem Unternehmen aufgebaut hat. Müllers Vater stieß durch Einheirat in die Familie des Betriebsgründers und übernahm das erfolgreiche Unternehmen von seinem Schwiegervater. Mit dieser Übernahme wurde auch der Firmenname geändert, von Röseler in Müller. „Es sollte kein Wechsel der Betriebsform sein. Deswegen wurde der Betriebsname dem Namen des neuen Inhabers angepasst“, sagt Helmut Müller.

Immer wieder Anpassungen

Bis dahin lief der Betrieb jahrzehntelang unter dem Namen des Firmengründers. Auf seiner Wanderschaft kam Louis Ferdinand Röseler vor 150 Jahren nach Stöckte bei Winsen, kaufte ein Stück Land und gründete seine Schmiede. Einer seiner Söhne machte sich dort ebenfalls selbstständig, und zwar mit einer Stellmacherei. Mit diesen beiden Standbeinen arbeitete sich die Familie durch die Höhen und Tiefen der damaligen Zeit. Als der Firmengründer 1915 starb, wurde seine Werkstatt von der Familie fortgeführt. Im Laufe der Jahrzehnte wuchs der Betrieb und passte sich immer wieder den sich wandelnden Gegebenheiten an. So wurde 1962 unter der Leitung des Großvaters von Müller junior eine komplette Werkhalle neu gebaut und der Betrieb spezialisierte sich auf den Bau von Hallen und Gewächshäusern.

Mit der Übernahme durch den Karosserie- und Fahrzeugbauermeister Helmut Müller junior wechselte die Spezialisierung des Betriebs erneut. Und sie ist noch nicht abgeschlossen: Zurzeit plant Müller die Neuausrichtung seines Betriebs, da die Nachfrage nach Spezialanfertigungen zurückgegangen sei. „Der Markt verändert sich und man muss sich anpassen“, erklärt der Betriebsinhaber, der derzeit als Ein-Mann-Unternehmen tätig ist. „Ich komme gut klar“, sagt er, und auch durch das Corona-Jahr sei er ohne Probleme gekommen. „Ich hatte ein gutes Jahr“, bestätigt Müller und blickt optimistisch in die Zukunft seines traditionsreichen Unternehmens.

www.fahrzeugbau-winsen.de

 

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