Bäcker Dominik Reuter, Mechatroniker für Kältetechnik Frederik Stiegen, Orthopädietechnik-Mechanikerin Paula Junge sowie Graveur Heinrich Surburg sind Deutschlands beste Nachwuchshandwerker.
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Bäcker Dominik Reuter (von links), Mechatroniker für Kältetechnik Frederik Stiegen, Orthopädietechnik-Mechanikerin Paula Junge sowie Graveur Heinrich Surburg haben es geschafft: Sie sind Deutschlands beste Nachwuchshandwerker.

Bäcker Dominik Reuter, Mechatroniker für Kältetechnik Frederik Stiegen, Orthopädietechnik-Mechanikerin Paula Junge sowie Graveur Heinrich Surburg haben es geschafft: Sie sind Deutschlands beste Nachwuchshandwerker.Deutschlands beste Nachwuchshandwerker

Bäcker Dominik Reuter

Bäckergeselle Dominik Reuter ist überwältigt: „Ich habe das Gefühl, ganz Rotenburg ist stolz auf mich und meine Leistung.“ Der 26-Jährige hat den ersten Platz im Bundesleistungswettbewerb der Bäcker belegt. Zum Bäckerhandwerk ist er durch einen Nebenjob gekommen: „Ich habe während der Schulzeit Brötchen für meinen jetzigen Chef ausgeliefert. Irgendwann hat er gefragt, ob ich nicht eine Ausbildung bei ihm machen will.“ Reuter sagte zu und lernte bei der Stadtbäckerei Freitag in Rotenburg, und zwar so gut, dass er die Ausbildung verkürzen konnte. Aktuell macht er seinen Meister. Beim Bundeswettbewerb musste Reuter ein Schmuckstück aus Teig, Plunderteilchen, Brot und Brötchen sowie eine Torte herstellen. Damit erreichte er 97 Prozentpunkte. Die Teilnahme am Leistungswettbewerb kann er nur empfehlen: „Das ist eine tolle Erfahrung.“ Das nächste Highlight für ihn steht auch schon bevor: die diesjährige Bäcker-WM in Berlin. „Ich bin gespannt, wie die anderen Nationen mit unserem Handwerk umgehen“, freut sich der junge Handwerker.

Dominik Reuter ist Deutschlands bester Nachwuchsbäcker.
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Mechatroniker für Kältetechnik Frederik Stiegen

Frederik Stiegen aus Bad Harzburg setzte sich beim Bundeswettbewerb der Mechatroniker für Kältetechnik gegen neun Konkurrenten aus ganz Deutschland durch. Innerhalb von zwei Tagen musste er einen Getränkekühler mit zwei Zylindern bauen und erreichte damit den Bundessieg. „Gleich am nächsten Tag haben unsere Lieferanten in der Firma angerufen und gratuliert“, berichtet der 22-Jährige stolz. Seinen Beruf hat er im väterlichen Betrieb gelernt. „Mein Opa hat den Betrieb 1993 an meinen Vater übergeben. So bin ich hineingeachsen.“ Die Teilnahme am Leistungswettbewerb hatte der junge Handwerker schon länger vor Augen: „Ich bin mit meinem Vater oft auf die Kältefachmesse gefahren, wo der Bundeswettbewerb stattfindet. Es war immer mein Traum daran teilzunehmen.“ Der Sieg im Bundeswettbewerb berechtigt ihn zur Teilnahme an den World Skills 2022 in Shanghai. Auf internationaler Ebene wird er sich dort mit der deutschen Nationalmannschaft mit Mechatronikern für Kältetechnik aus aller Welt messen.

Frederik Stiegen ist Deutschlands bester Mechatroniker für Kältetechnik.
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Orthopädietechnik-Mechanikerin Paula Junge

Innerhalb von sechs Stunden eine Unterschenkelprothese aus Carbon samt Innenpolster herzustellen war die Aufgabe, die Paula Junge beim Bundeswettbewerb der Orthopädietechnik-Mechaniker zu bewältigen hatte. Sie erreichte mit ihrem Wettbewerbsstück 96 Prozentpunkte und holte sich damit den Bundessieg in ihrem Handwerk. „Ich konnte das kaum glauben“, sagt die 23-Jährige, die ihre Ausbildung bei der Incort GmbH & Co. KG in Stade absolviert hat. An ihrem Beruf liebt sie besonders die Kombination aus Kundenkontakt, Handwerk und Anatomie. „Die individuelle Anfertigung eines Hilfsmittels direkt am Patienten macht dieses Handwerk so vielseitig“, erzählt sie. Nach dem Bundessieg kam für die erfolgreiche Handwerkerin gleich die nächste Überraschung: „Ich habe ein Weiterbildungsstipendium bekommen.“ In den nächsten Jahren stehen für sie nun die Teile III und IV ihrer Meisterausbildung an. „Zunächst möchte ich aber erst einmal meine Gesellenzeit genießen“, sagt sie.

Paula Junge ist Deutschlands beste Orthopädietechnik-Mechanikerin.
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Graveur Heinrich Surburg

Graveur Heinrich Surburg hat im Kreativwettbewerb „Die gute Form im Handwerk“ gewonnen. „Der Sieg ist super und gute Werbung für die Firma“, berichtet er. Bei Surburg dreht sich im Alltag alles um Optik und Ästhetik: Als Graveur bearbeitet er vorwiegend metallische Werkstoffe und graviert Schriften, Ornamente und bildliche Darstellungen. „Es gibt nichts, was wir nicht gravieren können“, sagt der junge Handwerker. „Zurzeit machen wir viele Armaturen für die Ölindustrie, speziell die Bezeichnungen auf den Knöpfen der Schaltschränke sowie Typenschilder von Maschinen, die bei einem Ölkonzern in Russland zum Einsatz kommen.“ Seinen Ausbildungsbetrieb Mill & Grav GmbH aus Beedenbostel lernte er im Rahmen der Berufsorientierung kennen: „Mein Ausbildungsbetrieb stellte sich und die Arbeit des Graveurs in der Schule vor. Ich fand das spannend und habe mich für die Ausbildung beworben.“ Momentan wartet er auf einen Meisterkurs: „In meinem Handwerk gibt es leider nicht genug Gesellen, damit jedes Jahr ein Meisterkurs stattfinden kann.“

Graveur Heinrich Surburg hat die Gute Form im Handwerk gewonnen.
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Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks

Ausgezeichnet werden im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks - Profis leisten was (PLW) jedes Jahr die jahrgangsbesten Gesellinnen und Gesellen, die sich zuvor in den Kammer- und Landeswettbewerben und schließlich gegen die Konkurrenz aus dem gesamten Bundesgebiet durchgesetzt haben.

Der Wettbewerb „Die Gute Form im Handwerk - Handwerker gestalten“ wird parallel zum Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks - Profis leisten was (PLW) veranstaltet und hat zum Ziel, die ästhetische Qualität von Produkten des Handwerks bereits in der Ausbildung zu fördern und auf die Bedeutung von Formgebung und Gestaltung aufmerksam zu machen.

Mehr Informationen finden Sie hier Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks.