Heinz Bottke (links) und Kfz-Mechatroniker Kai Schmidt stehen neben einem Batterieblock, der in Streetscootern verbaut wird.
Schmitz / Handwerkskammer
Geschäftsführer und Inhaber Heinz Bottke (links) und Kfz-Mechatroniker Kai Schmidt stehen neben einem Batterieblock, der in einem Streetscooter der Deutschen Post verbaut wird.

Mit 76 Jahren noch täglich im Betrieb und kein Ende in Sicht: Heinz Bottke hängt an seinem Beruf als Kfz-Mechaniker. Seinen Betrieb lenkt er in Richtung E-Mobilität. Aus Liebe zum Automobil

„Ich bin morgens immer noch der erste im Betrieb“, schmunzelt Heinz Bottke. Auch wenn sein Sohn Christian für die Nachfolge bereitsteht, ist der 76-Jährige trotzdem noch täglich in der Werkstatt. „So lange es mir gut geht, mache ich weiter. Ich bin fit“, sagt der Kfz-Mechaniker. Bottke ist in dieses Handwerk hineingewachsen und schraubt mittlerweile seit 61 Jahren an Autos. „Mein Vater war Motorrad-Fan und Tüftler. 1934 gründete er die Firma, und über die Motorräder ist er zum Vertragspartner von BMW geworden“, erzählt er.

Nach seiner Gesellenzeit und dem Meisterkurs übernahm Bottke 1970 den Betrieb und baute ihn aus, angrenzende Grundstücke und Bauernhäuser wurden aufgekauft. 2003 trennten sich die Wege von Bottke und BMW: „Die Auflagen wurden einfach zu hoch“, erklärt er. Stattdessen arbeitete Bottke erfolgreich auf eine Zusammenarbeit mit der Deutschen Post hin. „Zu dieser Zeit hatte die Deutsche Post noch keine Wartungs- und Reparaturverträge für ihre Elektroflotte“, sagt er. Mittlerweile werden im Umkreis von 70 Kilometern um Helmstedt herum die Fahrzeuge für den Batteriewechsel in seinen Betrieb gebracht. „Zurzeit dürfen wir die Akkus aber nur tauschen, nicht reparieren. Damit wir auch reparieren können, haben wir einen komplett geerdeten Arbeitsplatz geschaffen. Jetzt fehlt uns nur noch die Genehmigung.“ Auch markenübergreifende Akkureparaturen seien dann möglich.

Wie wichtig Bottke das Handwerk ist, zeigen auch seine ehrenamtlichen Aktivitäten: Von 1970 bis 2002 war er Lehrlingswart der Innung und im Gesellenprüfungsausschuss, seit 2002 ist er Obermeister der Innung des Kraftfahrzeughandwerks für den Landkreis Helmstedt und seit Juni 2014 stellvertretender Kreishandwerksmeister im Landkreis Helmstedt. Seit mehr als 50 Jahren engagiert er sich somit ehrenamtlich für das Kfz-Handwerk. Aus diesem Grund wurde er im vergangenen Jahr vom Zentralverband des Kfz-Handwerks mit der Nadel in Silber ausgezeichnet. „Der Kontakt und der Austausch mit den Menschen macht mir Spaß. Für das Ehrenamt kann ich mir immer etwas Zeit freischaufeln“, sagt Heinz Bottke. „Das Handwerk und der Betrieb sind mein Leben.“ 

Heinz Bottke ist mit 76 Jahren noch immer täglich in seinem Betrieb und ans Aufhören denkt er nicht.
Schmitz / Handwerkskammer

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